Musikschulleiter Richard Ferret hatte auch diesmal die vielversprechendsten Talente der Musikschule zusammengetrommelt und ein beeindruckendes Programm zusammengestellt.

Gleich zu Beginn ließ sich der 9-jährige Tim Yerhiiev am Klavier hören. Unter anderem spielte er ein kleines Menuett, das bereits Leopold Mozart im 18. Jahrhundert für seinen kleinen Sohn Wolfgang geschrieben hatte und das, wie man sehen und hören konnte, auch heutzutage in der Musikpädagogik noch gefragt ist.

Alte Musik aus dem 17. Jahrhundert brachten mit Dario Castellos „Sonata Concertata“ Emma Luck und Janne Täubert auf ihren Blockflöten zu Gehör, im Ensemble begleitet von Musiklehrer Ventsislav Harkov am Cello und Lola Radovanovic am Cembalo.

Neben den Musikschultalenten hatte Ferret auch zwei jugendliche Musikschüler aus Warschau eingeladen: die Saxophonistin Lena Maruchacz und den Pianisten Przemyslaw Mrozik. Ihre über das gesamte Programm verteilten solistischen und gemeinsamen Beiträge von Schumann, Chopin und Salleras beeindruckten das begeisterte Publikum mit einer unglaublichen Spielfreude und Virtuosität.

Ebenfalls am Klavier hörte man Coco Milla Stoltenberg mit einem Scherzo von Franz Schubert, gefolgt vom Duo Alissa Jaber, Gesang, und Sofiia Ishchenko, Klavier, die die Zuhörer mit Popsongs von Adele und Rihanna wieder in die Gegenwart zurückführten.

Mit 25 Punkten hatten Annika Bauer und Angelina Doose, Querflöte, sowie Bennet Elian Deter, Klavier, beim Regionalwettbewerb Jugend musiziert Anfang Februar die volle Punktzahl und eine Weiterleitung zum Landeswettbewerb erreicht. Wohlverdient, wie ihre gefühlvolle Interpretation von Astor Piazzollas "Oblivion" bewies.

Gefühlt zeitlos ist der Einsatz, den Richard Ferret seit nunmehr 36 Jahren für seine Musikschule zeigt und der nun, nach dem Willen des Vorstandes der Musikschule, sehr plötzlich zum 31. Juli 2025 mit seiner Entlassung enden soll. In Vertretung für die gesamte Belegschaft machte Klavierlehrerin Annegret Frick an dieser Stelle nochmals klar, dass ein Mensch, der die 70 überschritten hat, nicht automatisch zum alten Eisen gehören sollte. "Wir profitieren alle täglich von Herrn Ferrets Erfahrung und Kompetenz, ihn so plötzlich und ohne weiterführende Zukunftsplanung fortzuschicken wird der Musikschule erheblich schaden!", erklärte sie. Das Publikum gab ihr lautstark Recht, sogar einzelne "Buh!"- und "Pfui!"-Rufe waren zu vernehmen.

Am Ende des Konzertes hatte jeder die Möglichkeit, eine Petition für den Verbleib Richard Ferrets im Amt des Musikschulleiters zu unterzeichnen. Bei dem vom Inner Wheel Club Dithmarschen und dem Rotary Club Heide vorbereiteten Imbiss konnten alle Besucher das Konzert mit anregenden Gesprächen ausklingen lassen.